Pressemitteilungen
Aktuelles vom Hessischen Apothekerverband e.V.
Hier finden Sie chronologisch geordnet die Pressemitteilungen des Hessischen Apothekerverbandes e.V. Wenn Sie in unseren Presseverteiler aufgenommen werden möchten, senden Sie uns Ihre Kontaktdaten an a.schopbach@h-a-v.de
Mittwoch, 08.01.2025
Offenbach am Main
HAV unterstützt ABDA-Kandidatur von Thomas Preis und fordert Gabriele Overwiening auf, weiteren Schaden von der Standesvertretung fernzuhalten
Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Kandidatur von Thomas Preis (Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein) als Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA) bei den am kommenden Donnerstag anstehenden Wahlen in Berlin. „Thomas Preis verfügt über die Kompetenz, das parteiübergreifende Renommee auf dem politischen Parkett und die notwendige Innovationsbereitschaft, das angeschlagene Apothekenschiff durch diese schwierigen Zeiten zu lotsen“, betont HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth. Er begrüßt Preis‘ Kandidatur insbesondere auch deshalb, weil es im Angesicht der größten Apothekenkrise seit Bestehen der Bundesrepublik und den Misserfolgen der bisherigen ABDA-Spitze unter Führung der Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Gabriele Overwiening nur folgerichtig ist, dass nun der Vorsitzende eines großen und erfolgreichen Landesapothekerverbandes die ABDA-Präsidentschaft übernimmt: „Den Landesapothekerverbänden obliegt die wirtschaftliche Interessenvertretung der öffentlichen Apotheken. Deshalb braucht es jetzt unsere gebündelte Kompetenz, wenn wir nach den Bundestagswahlen mit der neuen Bundesregierung in Dialog treten werden, um die öffentlichen Apotheken und die wohnartnahe Arzneimittelversorgung umgehend und nachhaltig zu stärken“, so Seyfarth weiter.
Thomas Preis und sein Team der ihn unterstützenden Verbandsvorsitzenden und Kammerpräsident:innen möchten einen ehrlichen Neuanfang gestalten, kündigt Holger Seyfarth an. Im Fokus stehe dabei die nachhaltige wirtschaftliche Stärkung der öffentlichen Apotheken. „Leider hat die ABDA in den vergangenen Jahren bei jedem für uns existenziellen Thema versagt und die dringend notwendige Augenhöhe zur Politik verloren. Schlimmer noch, sie hat sogar das Vertrauen der meisten Apothekerinnen und Apotheker verloren. Mit einem Neustart, den Thomas Preis einleiten wird, werden wir endlich wieder für positive Botschaften sorgen, davon bin ich überzeugt“, betont Holger Seyfarth.
Gleichzeitig kritisiert der HAV-Vorsitzende scharf, dass Gabriele Overwiening, deren Wiederwahl als ABDA-Präsidentin vor wenigen Wochen krachend gescheitert ist und in einem Debakel endete, entgegen ihrer ursprünglichen Aussagen nun doch erneut ihren Hut in den Ring wirft: „Ihre gescheiterte Wiederwahl in einen missglückten Denkzettel umzudeuten und jetzt wieder antreten zu wollen offenbart nicht nur ein mehr als fragwürdiges Demokratieverständnis, sondern bestätigt auf traurige Weise, dass es den aktuell Verantwortlichen im Berliner Apothekerhaus mehr um sich selbst und ihre Posten als um das Wohl der öffentlichen Apotheken geht.“ Holger Seyfarth weiter: „Es ist geradezu verantwortungslos, so zu agieren, denn keine Persönlichkeit in Politik, Industrie oder Gesellschaft nimmt die Standesvertretung der Apotheker noch ernst, falls sie mit dieser Farce durchkommt“. Um weiteren Schaden von der ABDA fernzuhalten fordere er Gabriele Overwiening deshalb auf, ihre Kandidatur zurückzuziehen und den Weg für einen Neustart unter Thomas Preis frei zu machen, so der HAV-Vorsitzende abschließend.
Mittwoch, 18.12.2024
Offenbach am Main
„Die Aussage von Mathias Arnold, dass Vertrauen dort anfängt, wo Transparenz aufhört, ist hoch problematisch, gefährlich und widerspricht allen grundlegenden Prinzipien guter Governance“
Zu den Äußerungen von ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold bei einer berufspolitischen Infoveranstaltung der ABDA am vergangenen Montag in Berlin nimmt Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), Stellung. Unter anderem hatte die PZ über die Veranstaltung berichtet und Arnold mit den Worten zitiert: „Transparenz hört auf, wo Vertrauen anfängt.“ Nachfolgend Holger Seyfarths Stellungnahme dazu im Wortlaut:
„Ich habe erst gedacht, dass ich mich bei dem PZ-Artikel verlesen habe. Die Aussage von Mathias Arnold, dass Vertrauen dort anfängt, wo Transparenz aufhört, ist hoch problematisch, gefährlich und widerspricht allen grundlegenden Prinzipien guter Governance, insbesondere für eine Organisation wie die der ABDA.
Vertrauen basiert auf Transparenz, nicht auf ihrem Fehlen - wie also kann man nur auf so etwas kommen??? Transparenz ist überhaupt erst der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen. Mitglieder müssen nachvollziehen können, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Gelder verwendet werden und welche Strategien verfolgt werden. Wenn Transparenz fehlt, entstehen zwangsläufig Misstrauen, Verdacht und Spekulationen über verdeckte Interessen oder Fehlentscheidungen.
Organisationen mit hoher Transparenz, wie die Bundesärztekammer oder andere Kammern, genießen in der Regel ein höheres Vertrauen der Mitglieder. Eine Organisation wie die ABDA hat bereits eine Monopolstellung als Vertretung der deutschen Apotheker. Wenn Vertrauen nur auf blindem Gehorsam basiert, wird die Gefahr von Machtmissbrauch und Entscheidungen zum Nachteil der Mitglieder real.
Die PZ zitiert Arnold und schreibt: ‚Er appellierte daran, in kritischen Situationen der ABDA zu vertrauen.‘ Dabei blendet er jedoch einen ganz wesentlichen demokratischen Grundsatz aus: Demokratische Strukturen erfordern Kontrolle! Und Transparenz ist die Grundlage für demokratische Kontrolle, da die Mitglieder so Einfluss nehmen können und die Führung gegebenenfalls zur Verantwortung gezogen wird.
Junge und engagierte Apothekerinnen und Apotheker wünschen sich eine moderne, transparente Interessenvertretung, die offen und nachvollziehbar arbeitet. Das Gegenteil führt zu Unzufriedenheit, Frust und einer wachsenden Distanz zur ABDA. Gerade junge Apotheker erwarten von ihrer Standesvertretung Offenheit und Dialog auf Augenhöhe. Mit einer solchen Aussage verschließt sich die ABDA gegenüber diesen Erwartungen und riskiert einmal mehr, als veraltet und abgehoben wahrgenommen zu werden.
Ich halte es für völlig verantwortungslos, unseren jungen und (noch!) begeisterten Kolleginnen und Kollegen so etwas zu erzählen. Die Aussagen von Mathias Arnold sind nicht nur unsinnig, sondern auch schädlich für das Ansehen und die Akzeptanz der ABDA. Transparenz und Vertrauen stehen nicht im Widerspruch. Transparenz ist die Grundlage für langfristiges Vertrauen. Ein anderes Verständnis führt zu einer Schwächung der Standespolitik und verschärft die Distanz zwischen der ABDA und ihren Mitgliedern.“