Pressemitteilungen

Aktuelles vom Hessischen Apothekerverband e.V.

Hier finden Sie chronologisch geordnet die Pressemitteilungen des Hessischen Apothekerverbandes e.V.  Wenn Sie in unseren Presseverteiler aufgenommen werden möchten, senden Sie uns Ihre Kontaktdaten an a.schopbach@h-a-v.de

Montag, 13.11.2023
Offenbach
Hilferuf aus dem ländlichen Raum: 10.000 Menschen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis fordern mit Unterschrift Erhalt der wohnortnahen öffentlichen Apotheken
Es ist ein eindrucksvoller Hilferuf aus dem ländlichen Raum vor dem Hintergrund eines historischen Arzneimittelnotstandes und der Schließung von immer mehr öffentlichen Apotheken: 10.000 Solidaritätsunterschriften von besorgten Patientinnen und Patienten aus dem ländlich geprägten Schwalm-Eder-Kreis (Hessen) sollen den Verantwortlichen im Bundesgesundheitsministerium in Berlin verdeutlichen, dass die Uhr bei der wohnortnahen Arzneimittelversorgung der Menschen bereits auf „5 nach 12“ steht und im Schwalm-Eder-Kreis einige Kommunen mittlerweile sogar schon über gar keine eigene Apotheke mehr verfügen. 34 der insgesamt 39 Apotheken im Landkreis haben die Unterschriften gesammelt und sie jetzt, pünktlich vor dem nächsten Apothekenprotesttag in Hessen am Mittwoch, 15. November, auf die Reise nach Berlin geschickt. Pikant: Empfänger ist der Staatssekretär im Ministerium, Dr. Edgar Franke, auch direkt gewählter SPD-Bundestagsabgeordneter des Schwalm-Eder-Kreises. „Ihm sollten die Problemstellungen im ländlichen Raum eigentlich besonders bekannt sein“, kritisiert Apotheker Nils-Steffen Grönig aus Felsberg-Gensungen, der die Unterschriftensammlung im Schwalm-Eder-Kreis gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen koordiniert hat. Mit ihrer Solidaritätsunterschrift pro öffentliche Apotheke fordern die 10.000 Unterzeichner aus dem nordhessischen Landkreis Staatssekretär Franke dazu auf, sich für eine nachhaltige Sicherstellung der Arzneimittelversorgung für die Menschen durch die Apotheken vor Ort einzusetzen. Erstmals hatten die Schwalm-Eder-Apotheken im Juni Alarm geschlagen: Sie berichteten von einer sich gravierend verschlechternden Arzneimittelversorgung für die Bevölkerung im ländlichen Raum. Kommunen, in denen überhaupt keine Apotheke mehr existiert, anhaltender Liefernotstand bei über 600 Medikamenten und schlechte Rahmenbedingungen sind dafür die Hauptgründe. Und das treibt die betroffenen Patientinnen und Patienten um, wissen Nils-Steffen Grönig und seine Mitstreiter: „Die Bevölkerung macht sich ernsthafte Sorgen darüber, wie ihre Arzneimittelversorgung in der Zukunft aussehen soll“. Umso entsetzter waren die Apothekerinnen und Apotheker, als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor wenigen Wochen seine umstrittenen Pläne zur Zukunft der öffentlichen Apotheken präsentierte, die bislang ausschließlich auf Ablehnung stoßen. Im Begleitschreiben zu den 10.000 Solidaritätsunterschriften schreiben die Schwalm-Eder-Apotheker an Dr. Edgar Franke: „Der Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums, die Versorgung der ländlichen Bevölkerung durch so genannte ‚Light-Apotheken‘ ohne die Anwesenheit eines Apothekers, ohne die Herstellung von Arzneimitteln und ohne Notdienst sicherzustellen – anstatt die bestehenden Strukturen der vollversorgenden Apotheken nachhaltig zu stärken – zeigt, dass die Sorgen der Menschen mehr als berechtigt sind“. Betrachte man allein nur den Wegfall des Nacht- und Notdienstes, stelle sich die Frage, warum Menschen, die auf dem Land wohnen, keinen Anspruch darauf haben sollten, an Sonn- und Feiertagen sowie in der Nacht wohnortnah für ihre fiebernden Kinder ein fiebersenkendes Arzneimittel zu erwerben oder für ihre todkranken Angehörigen ein Opiat-Rezept einzulösen, damit sie in Würde schmerzfrei sterben können. Die Apothekerschaft kritisiere deshalb scharf, dass das Bundesgesundheitsministerium mit seinem Vorschlag die Menschen im ländlichen Raum offiziell zu Patienten zweiter Klasse degradiere. Genau das sei nämlich die Folge der Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Staatssekretär Dr. Franke. Eine nicht hinnehmbare Folge, die für sämtliche ländlichen Regionen in der Bundesrepublik gelte, so Nils-Steffen Grönig. Die Apothekerinnen und Apotheker aus dem Schwalm-Eder-Kreis hoffen nun, dass Ihre Unterschriftensammlung zu einem Umdenken in Berlin mit beiträgt. Am Mittwoch, 15. November, beteiligen sie sich erneut an den flächendeckenden Apothekenschließungen in Hessen. Mit diesem Protesttag fordert die hessische Apothekerschaft im Rahmen des bundesweiten Apothekenprotests im November die Bundesregierung zum sofortigen Handeln auf, um die öffentlichen Apotheken vor Ort nachhaltig zu stärken. Die Arzneimittelversorgung am 15. November bleibt einzig über die Notdienstapotheken aufrechterhalten. Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte an den Tagen davor oder wieder ab dem 16. November einzulösen, wenn die hessischen Apotheken wieder regulär geöffnet haben. Welche Apotheke am 15. November Notdienst hat, erfahren die Hessen per Aushängen in den örtlichen Apotheken oder online unter www.aponet.de. Bildunterschrift: PTA Alla Anbrecht (links) und Apothekerin Eliza Krause aus Homberg (Efze) haben die Listen mit den 10.000 Solidaritätsunterschriften jetzt auf die Reise ins Bundesgesundheitsministerium geschickt.
Freitag, 10.11.2023
Offenbach
HAV erteilt Vorschlägen von Karl Lauterbach eine klare Absage
„Unsere Apothekenteams arbeiten täglich bis zur Erschöpfung. Sie sind ausgelaugt und frustriert von den komplett an der Realität vorbeigehenden Vorschlägen und den jetzt auch noch absurden und realitätsfremden Äußerungen aus dem Bundesgesundheitsministerium“. Mit diesen Worten hat Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), heute in Offenbach den kürzlich bekannt gewordenen unausgegorenen Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Zukunft der wohnortnahen Patientenversorgung mit Arzneimitteln und der öffentlichen Apotheken in der Bundesrepublik namens der Hessischen Apothekerschaft eine klare Absage erteilt. „Das ist kein Zukunftsplan, sondern der endgültige Ausstieg aus der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und das Aus der öffentlichen Apotheken vor Ort“, sagte Seyfarth mit Blick auf Lauterbachs „Apotheke light“-Fantasien und zusätzliche Leistungen zur Gesundheitsvorsorge durch die öffentlichen Apotheken. Diese seien mit Blick auf die Gesundheit der Deutschen und somit auch mit Blick auf den volkswirtschaftlichen Nutzen durchaus gut gemeint, so der HAV-Vorsitzende. Allerdings: „Das ist für Apotheken in Zeiten eines historischen Arzneimittelnotstandes, der für die Apothekenkunden unzumutbar ist, eines durchschlagenden Fachkräftemangels und im Angesicht des größten Apothekensterbens in der Geschichte der Bundesrepublik schlichtweg nicht leistbar“, betonte Holger Seyfarth. So sank die Zahl der Apotheken in Hessen von 1.502 am 31. Dezember 2016 auf nur noch 1.344 am Ende des dritten Quartals 2023. Zählte die Bundesrepublik Ende 2016 noch 20.023 Apotheken, so waren es zum 30. September 2023 nur noch 17.733. „Und dieser Trend setzt sich ungebremst fort“, berichtete der HAV-Vorsitzende. Zu den Hauptgründen für die Schließungen zählen die schlechten Rahmenbedingungen, wegen derer es für junge Apotheker derzeit wirtschaftlich nicht stemmbar ist, eine Apotheke zu eröffnen oder zu übernehmen. An erster Stelle steht dabei die seit 20 Jahren trotz Inflation, steigender Tariflöhne, höherer Mietpreise und gestiegener Energiekosten quasi unveränderte Vergütung der Apotheken. Hinzu kommen Zwangsrabatte an die Krankenkassen, überbordende Bürokratie, Fachkräftemangel, enormer Mehraufwand aufgrund der katastrophalen Lieferengpässe und anderes mehr. „Da jetzt noch so wie das Bundesgesundheitsministerium mit Experimenten zu kommen, die der öffentlichen Apotheke den Todesstoß versetzen, ist einfach unfassbar. Und deshalb werden wir uns bei unseren weiteren Protesten und Maßnahmen entschieden dagegen wehren“, kündigte Holger Seyfarth an. So schließen die Apotheken in Hessen am 15. November zum dritten Mal in diesem Jahr, um für eine nachhaltige Sicherung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und eine Stärkung der öffentlichen Apotheken vor Ort zu demonstrieren. Bislang habe Berlin weder eine Anpassung der seit 20 Jahren unveränderten Apothekenvergütung noch eine nachhaltige Verbesserung des historischen Arzneimittelnotstandes - aktuell sind weit über 600 Medikamente nicht lieferbar - im Sinne der betroffenen Patientinnen und Patienten wirklich auf der Agenda. Mit ihren flächendeckenden Schließungen am 15. November fordert die hessische Apothekerschaft im Rahmen des bundesweiten Apothekenprotests im November die Bundesregierung zum sofortigen Handeln auf, um die öffentlichen Apotheken vor Ort nachhaltig zu stärken, damit sie weiterhin dem gesetzlichen Auftrag zur wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Menschen nachkommen können. „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bieten wir einmal mehr unseren konstruktiven Beitrag zur Lösung der aktuell für die Gesundheitsversorgung der Menschen brandgefährlichen Situation an und sind jederzeit zu Gesprächen auf Augenhöhe bereit“, betonte Holger Seyfarth. Die Arzneimittelversorgung am 15. November bleibt einzig über die Notdienstapotheken aufrechterhalten. Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte an den Tagen davor oder wieder ab dem 16. November einzulösen, wenn die hessischen Apotheken wieder regulär geöffnet haben. Welche Apotheke am 15. November Notdienst hat, erfahren die Hessen per Aushängen in den örtlichen Apotheken oder online unter www.aponet.de.
Mittwoch, 08.11.2023
Offenbach am Main
Erneuter Protesttag: Hessische Apotheken bleiben am 15. November geschlossen
Am 15. November schließen die Apotheken in Hessen zum dritten Mal in diesem Jahr, um für eine nachhaltige Sicherung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und eine Stärkung der öffentlichen Apotheken vor Ort zu demonstrieren. „Wir haben dem Bundesgesundheitsministerium und allen relevanten Bundes- und Landespolitikern in den letzten Monaten in intensiven Gesprächen belegt, dass es dringend eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken braucht, um das größte Apothekensterben in der Geschichte der Bundesrepublik zu stoppen und damit die Arzneimittelversorgung der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig sicherzustellen. Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schaltet weiter auf stur“, kritisiert der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) Holger Seyfarth scharf. So habe Berlin weder eine Anpassung der seit 20 Jahren unveränderten Apothekenvergütung noch eine nachhaltige Verbesserung der katastrophalen Lieferengpässe im Sinne der betroffenen Patientinnen und Patienten wirklich auf der Agenda. „Stattdessen präsentiert Lauterbach Einsparpläne und Reförmchen, die das jetzige Apothekensystem final zerstören“, so Seyfarth weiter. Dabei ist es laut HAV bereits „fünf nach zwölf“. In Zahlen sieht das so aus: Zum 31. Dezember 2021 zählte Hessen noch 1.412 Apotheken, ein Jahr später waren es nur noch 1.389. Diese Zahl sank in diesem Jahr weiter: Am 30. Juni 2023 waren es noch 1.358; am 31. September nur noch 1.344 Apotheken. Zu den Hauptgründen für die Schließungen zählen die schlechten Rahmenbedingungen, wegen derer es für junge Pharmazeuten derzeit schlichtweg unattraktiv ist, eine Apotheke zu eröffnen oder zu übernehmen. An erster Stelle steht dabei die seit 20 Jahren trotz Inflation, steigender Tariflöhne, höherer Mietpreise und gestiegener Energiekosten quasi unveränderte Vergütung der Apotheken. Hinzu kommen Kassenabschläge, zunehmende Bürokratie, Fachkräftemangel, enormer Mehraufwand aufgrund der katastrophalen Lieferengpässe und anderes mehr. Mit ihren flächendeckenden Schließungen am 15. November fordert die hessische Apothekerschaft im Rahmen des bundesweiten Apothekenprotests im November die Bundesregierung zum sofortigen Handeln auf, um die öffentlichen Apotheken vor Ort nachhaltig zu stärken, damit sie weiterhin dem gesetzlichen Auftrag zur wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Menschen nachkommen können. Die Arzneimittelversorgung bleibt an diesem Tag einzig über die Notdienstapotheken aufrechterhalten. Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte an den Tagen davor oder wieder ab dem 16. November einzulösen, wenn die hessischen Apotheken wieder regulär geöffnet haben. Welche Apotheke am 15. November Notdienst hat, erfahren die Hessen per Aushängen in den örtlichen Apotheken oder online unter www.aponet.de.
Freitag, 29.09.2023
Offenbach am Main
2. Oktober: Hessische Apotheken bleiben geschlossen - Ministerpräsident Rhein unterstützt Forderungen der Apothekerschaft
Jetzt erst recht! Unter diesem Motto steht nach Bekanntwerden der zerstörerischen Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Zukunft der öffentlichen Apotheken der Protesttag der hessischen Apotheker am kommenden Montag, 2. Oktober. Dann schließen nahezu alle Apotheken in Hessen, um auf ihre unverändert prekäre Situation aufmerksam zu machen. Die Apothekerschaft und ihre Mitarbeiterteams - auch aus benachbarten Bundesländern - versammeln sich ab 11 Uhr auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main, wo um 12 Uhr eine zentrale Kundgebung beginnt, unter anderem mit Rednerinnen und Rednern aus Bundestag und Landtag. Dazu erwartet der Hessische Apothekerverband (HAV) wieder mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer.   Unterstützung erfährt die Apothekerschaft unter anderem von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein. Er betont: „Gerade mit Blick auf die nahende Grippesaison brauchen die Apothekerinnen und Apotheker in Hessen unsere volle Unterstützung und Solidarität. Nur mit ihrem persönlichen Einsatz, großer Flexibilität und der Nähe zu den Patienten lindern sie aktuell die Folgen der Versorgungsengpässe bei Medikamenten und Arzneimitteln. Ihr erheblicher Mehraufwand bei hoher Inflation und teurer Energie muss angemessen vergütet werden.“   Wie die demokratischen Parteien zu den Forderungen der Apothekerschaft stehen, dazu nehmen als Rednerinnen und Redner bei der zentralen HAV-Kundgebung vor der Alten Oper unter anderem die CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus, die Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen), die Ärztin Stefanie Minkley (SPD), der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Yanki Pürsün, sein CDU-Kollege Dr. Ralf-Norbert Bartelt und die Landesvorsitzende von Die Linke, Christiane Böhm, Stellung.    Wie mehrfach berichtet kämpfen die Apotheken weiter für eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung und eine dafür angemessene Vergütung, die in den vergangenen 20 Jahren trotz Inflation, gestiegener Mieten und Energiepreise sowie Tariferhöhungen keine nennenswerte Anpassung erfuhr. Derzeit schließen aufgrund von Kostendruck und Fachkräftemangel bundesweit so viele Apotheken wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.   Davon bleibt auch Hessen nicht verschont: Hier sank die Zahl der öffentlichen Apotheken von 1.412 zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 1.367 zum 30. Juni 2023. Zum Vergleich: Am Stichtag 31. Dezember 2016 waren es hessenweit noch 1.502 Apotheken. Aktuell hat Hessen nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner und selbst diesen Durchschnitt erreicht noch nicht einmal jeder zweite Landkreis in Hessen. „Für viele junge Kolleginnen und Kollegen ist es schlichtweg nicht mehr eine sinnhafte berufliche Perspektive, eine Apotheke als Inhaber zu übernehmen, ohne dass die dafür notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind“, nennt HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth einen der Hauptgründe für das anhaltende Apothekensterben. Wie groß hier der Handlungsbedarf sei, zeige ein Blick in die Altersstatistik der hessischen Apothekeninhaber: Jeder vierte Apothekeninhaber ist zwischen 60 und 69 Jahre alt - und sogar 6 Prozent sind über 70 und älter.   Holger Seyfarth betont: „Eine wirtschaftlich attraktive Situation der Apotheken ist wegen der mangelnden Balance zwischen der seit zwei Jahrzehnten nahezu unveränderten Vergütung von aktuell 8,35 Euro und des immens steigenden Kostendrucks im selben Zeitraum einfach nicht mehr gegeben“. Hinzu kommen laut HAV die unverändert anhaltenden Lieferengpässe von weit über 700 Medikamenten, eine überbordende Bürokratie und politisch Verantwortliche in Berlin, die in keinster Weise einen Willen zu nachhaltigen Problemlösungen erkennen ließen. Weil sich daran auch nach dem bundesweiten Protesttag am 14. Juni 2023 nichts geändert habe, gelte es nun den Druck weiter zu erhöhen, so der HAV-Vorsitzende mit Blick auf den 2. Oktober: „Unser aller Hauptaufgabe besteht nun darin, die flächendeckende Arzneimittelversorgung auch für die Zukunft nachhaltig sicherzustellen. Das gelingt uns nur im Schulterschluss und in Geschlossenheit. Wir müssen uns weiter klar und engagiert für wirtschaftliche, politische und berufsständische Rahmenbedingungen einsetzen, die junge Kolleginnen und Kollegen wieder dazu motivieren, eine öffentliche Apotheke zu übernehmen.“   Die Arzneimittelversorgung am 2. Oktober ist durch die Notdienstapotheken sichergestellt, kündigt der HAV an.
Mittwoch, 27.09.2023
Offenbach am Main
Viele hessische Apotheken bleiben am 2. Oktober geschlossen
Am 2. Oktober schließen erneut viele Apotheken in Hessen und beteiligen sich an einem flächendeckenden Protesttag. Die Arzneimittelversorgung bleibt an diesem Tag über die Notdienstapotheken sichergestellt. Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte an den Tagen davor oder wieder ab dem 4. Oktober einzulösen, wenn die hessischen Apotheken wieder regulär geöffnet haben. Welche Apotheke am 2. Oktober Notdienst hat, erfahren die Hessen per Aushängen in den örtlichen Apotheken oder online unter www.aponet.de.   Der Protesttag am 2. Oktober richtet sich gegen überbordende Bürokratie, anhaltende Lieferengpässe, jahrzehntelange Unterfinanzierung und mangelnde Wertschätzung seitens der Bundesregierung, die im vergangenen Jahr zum größten Apothekensterben in Deutschland seit Bestehen der Bundesrepublik geführt hat.   Davon bleibt auch Hessen nicht verschont: Hier sank die Zahl der öffentlichen Apotheken von 1.412 zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 1.367 zum 30. Juni 2023. Zum Vergleich: Am Stichtag 31. Dezember 2016 waren es hessenweit noch 1.502 Apotheken. Aktuell hat Hessen nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner und selbst diesen Durchschnitt erreicht noch nicht einmal jeder zweite Landkreis in Hessen. „Für viele junge Kolleginnen und Kollegen ist es schlichtweg nicht mehr eine sinnhafte berufliche Perspektive, eine Apotheke als Inhaber zu übernehmen, ohne dass die dafür notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind“, nennt HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth einen der Hauptgründe für das anhaltende Apothekensterben. Wie groß hier der Handlungsbedarf sei, zeige ein Blick in die Altersstatistik der hessischen Apothekeninhaber: Jeder vierte Apothekeninhaber ist zwischen 60 und 69 Jahre alt - und sogar 6 Prozent sind über 70 und älter.   Die Hessische Apothekerschaft und ihre Mitarbeiterteams versammeln sich am 2. Oktober um 12 Uhr zu einer zentralen Kundgebung auf dem Opernplatz in Frankfurt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Neben Rednerinnen und Rednern aus der Apothekerschaft werden auch Landtags- und Bundestagsabgeordnete von CDU, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke sprechen.
Freitag, 22.09.2023
Offenbach am Main
Hessischer Apothekerverband ruft zu weiterem Protesttag am 2. Oktober und zentraler Kundgebung in Frankfurt am Main auf
Der Hessische Apothekerverband (HAV) hat die Apotheken in Hessen zu einem weiteren Protesttag am Montag, 2. Oktober 2023 aufgerufen. Auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main wollen die Apotheken und ihre Mitarbeiterteams an diesem Tag ab 11 Uhr auf ihre unverändert prekäre Situation aufmerksam machen. Zu dieser Kundgebung haben sich unter anderem auch Redner der hessischen Landtagsfraktionen angesagt.   Wie mehrfach berichtet kämpfen die Apotheken weiter für eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung und eine dafür angemessene Vergütung, die in den vergangenen 20 Jahren trotz Inflation, gestiegener Mieten und Energiepreise sowie Tariferhöhungen keine nennenswerte Anpassung erfuhr. Derzeit schließen aufgrund von Kostendruck und Fachkräftemangel bundesweit so viele Apotheken wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.   Davon bleibt auch Hessen nicht verschont: Hier sank die Zahl der öffentlichen Apotheken von 1.412 zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 1.367 zum 30. Juni 2023. Zum Vergleich: Am Stichtag 31. Dezember 2016 waren es hessenweit noch 1.502 Apotheken. Aktuell hat Hessen nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner und selbst diesen Durchschnitt erreicht noch nicht einmal jeder zweite Landkreis in Hessen. „Für viele junge Kolleginnen und Kollegen ist es schlichtweg nicht mehr eine sinnhafte berufliche Perspektive, eine Apotheke als Inhaber zu übernehmen, ohne dass die dafür notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind“, nennt HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth einen der Hauptgründe für das anhaltende Apothekensterben. Wie groß hier der Handlungsbedarf sei, zeige ein Blick in die Altersstatistik der hessischen Apothekeninhaber: Jeder vierte Apothekeninhaber ist zwischen 60 und 69 Jahre alt - und sogar 6 Prozent sind über 70 und älter.   Holger Seyfarth betont: „Eine wirtschaftlich attraktive Situation der Apotheken ist wegen der mangelnden Balance zwischen der seit zwei Jahrzehnten nahezu unveränderten Vergütung von aktuell 8,35 Euro und des immens steigenden Kostendrucks im selben Zeitraum einfach nicht mehr gegeben“. Hinzu kommen laut HAV die unverändert anhaltenden Lieferengpässe von weit über 700 Medikamenten, eine überbordende Bürokratie und politisch Verantwortliche in Berlin, die in keinster Weise einen Willen zu nachhaltigen Problemlösungen erkennen ließen. Weil sich daran auch nach dem bundesweiten Protesttag am 14. Juni 2023 nichts geändert habe, gelte es nun den Druck weiter zu erhöhen, so der HAV-Vorsitzende mit Blick auf den 2. Oktober: „Unser aller Hauptaufgabe besteht nun darin, die flächendeckende Arzneimittelversorgung auch für die Zukunft nachhaltig sicherzustellen. Das gelingt uns nur im Schulterschluss und in Geschlossenheit. Wir müssen uns weiter klar und engagiert für wirtschaftliche, politische und berufsständische Rahmenbedingungen einsetzen, die junge Kolleginnen und Kollegen wieder dazu motivieren, eine öffentliche Apotheke zu übernehmen.“   Die Arzneimittelversorgung am 2. Oktober sei durch die Notdienstapotheken sichergestellt, kündigt der HAV an.
Dienstag, 12.09.2023
Offenbach am Main
Hessischer Apothekerverband stellt Weichen für mehrtägige Schließungen
Mit einem einstimmigen Votum für weitere flächendeckende und auch mehrtägige Apothekenschließungen zur Durchsetzung ihrer politischen Forderungen hat die hessische Apothekerschaft bei der Jahreshauptversammlung des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) die Weichen für zukünftige Streiks gestellt. Im Beisein von ABDA-Präsidentin Gabriela Regina Overwiening sprachen sich Delegierte und Vorstand für eine weitgehende Teilnahme an der nächsten, bundesweit geplanten Protestaktion am Mittwoch, 27. September, von 13 bis 16 Uhr, aus. „Gleichzeitig waren wir uns aber auch einig, dass eine dreistündige Aktion zu kurz greift und wir den Druck nach dem erfolgreichen Protesttag im Juni jetzt auch mit mehrtätigen Apothekenschließungen erhöhen müssen“, so HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth.   Als einen Impuls gaben die hessischen Apotheker ABDA-Präsidentin Overwiening den Vorschlag mit nach Berlin, Apothekenschließungen im täglichen Wechsel der Bundesländer zu prüfen. Entscheidungen über die weiteren Protestformate der öffentlichen Apotheken sollen in den kommenden Wochen fallen. Wie berichtet kämpfen die Apotheken unter anderem für eine angemessene Vergütung ihres gesetzlich vorgeschriebenen Auftrags zur wohnortnahen Arzneimittelversorgung, die in den vergangenen 20 Jahren trotz Inflation, gestiegener Mieten und Energiepreise sowie Tariferhöhungen keine nennenswerte Anpassung erfuhr. Derzeit schließen aufgrund von Kostendruck und Fachkräftemangel bundesweit so viele Apotheken wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.
Mittwoch, 30.08.2023
Offenbach am Main
Angehende Betriebswirte für die Pharmazie starten in wenigen Tagen ins Finale ihres Studiums
Ins Finale ihres Studiums starten im September die 30 Pharmazeutinnen und Pharmazeuten des 29. Studiengangs „Betriebswirt*in für die Pharmazie“ der Wirtschaftsakademie Deutscher Apotheker (WDA) in Bayreuth. Bevor sie Ende April ihre Abschlussklausuren schreiben, stehen jetzt unter anderem „Optimale Warenwirtschaft“ und „Einkaufs- und Großhandelscontrolling“ (Dozent: Diplom-Kaufmann Stefan Lange), „Zivilrecht“ (Dozent: WDA-Studienbetreuer und Wirtschaftsjurist Marcel Leuschner) und „Marketing“ (Dozent: Apotheker Rüdiger Ott) auf dem Studienplan. Die wissenschaftliche Leitung liegt in den bewährten Händen von Prof. Dr. Frank Daumann. Er und das bewährte Dozenten-Team der WDA freuen sich bereits auf den 30. Jubiläumsjahrgang des beliebten Studiengangs, der zum Wintersemester am 6. November 2023 startet. Anmeldungen dafür sind noch möglich.   Der Studiengang „Betriebswirt*in für die Pharmazie“ gewinnt gerade in den vergangenen Jahren immer größere Bedeutung, da sich die Anforderungen an den Beruf des Apothekers stark wandeln: Umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse gewinnen neben der pharmazeutischen Kompetenz immer entscheidendere Bedeutung. Alle zeitgemäßen Qualifikationen für diese Entwicklung vermittelt der Studiengang „Betriebswirt*in für die Pharmazie“, den der Hessische Apothekerverband e.V. seit vielen Jahren über seine Wirtschaftsakademie Deutscher Apotheker (WDA) in Bayreuth anbietet. Renommierte Dozentinnen und Dozenten machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fit für fundiertes unternehmerisches Handeln in einem sich stetig ändernden Marktumfeld: Wissenschaftler, Experten und Praktiker lehren sowohl die fundierten ökonomischen Grundlagen rund um die Apotheke als auch die wesentlichen Elemente und Funktionszusammenhänge im Gesundheitswesen. Zu den praxisbezogenen Studieninhalten mit zahlreichen Beispielen aus dem beruflichen Alltag zählen Marketing, Apotheken-BWL und -VWL, Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie, Buchhaltung, Bilanzwesen, Mitarbeiterführung und Digitalisierung im Gesundheitswesen.    Der etablierte Studiengang der WDA gilt seit vielen Jahren als wertvolle Ergänzung des Pharmaziestudiums und eröffnet zusätzliche Chancen für eine Laufbahn auch außerhalb der Apotheke. Dafür stehen Lehrende und Studieninhalte, die kontinuierlich eine Aktualisierung aufgrund aktueller Gegebenheiten erfahren. Die Absolventinnen und Absolventen des Aufbaustudiengangs erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Diplom und erfüllen damit die Voraussetzung für eine Zulassung zum MBA-Semester „Health Care Management“.   Weitere Informationen erhalten Interessierte online unter www.wda-akadmie.de, per Mail an info@wda-akademie.de oder telefonisch beim Hessischen Apothekerverband, Tel. 069-792 005 0.
Mittwoch, 07.06.2023
Offenbach am Main
Hessische Apotheken bleiben am 14. Juni geschlossen
Am 14. Juni schließen die Apotheken in Hessen und beteiligen sich an einem bundesweiten Protesttag, den die deutschen Apothekerverbände und Apothekerkammern im Schulterschluss unter dem Dach der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.) initiieren. Die Arzneimittelversorgung bleibt an diesem Tag einzig über die Notdienstapotheken aufrechterhalten. Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte an den Tagen davor oder wieder ab dem 15. Juni einzulösen, wenn die hessischen Apotheken wieder regulär geöffnet haben. Welche Apotheke am 14. Juni Notdienst hat, erfahren die Hessen per Aushängen in den örtlichen Apotheken oder online unter www.aponet.de.   Der Protesttag am 14. Juni richtet sich gegen überbordende Bürokratie, jahrzehntelange Unterfinanzierung und mangelnde Wertschätzung seitens der Bundesregierung, die im vergangenen Jahr zum größten Apothekensterben in Deutschland seit Bestehen der Bundesrepublik geführt hat. Die Hessische Apothekerschaft und ihre Mitarbeiterteams versammeln sich am 14. Juni um 12 Uhr zu einer zentralen Kundgebung auf dem Kochbrunnenplatz in Wiesbaden, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. In zahlreichen hessischen Städten und Kommunen sind kleinere Aktionen vor Ort geplant.
Montag, 15.05.2023
Offenbach am Main
Bundesweiter Protesttag: Auch in Hessen bleiben am 14. Juni viele Apotheken geschlossen
Am 14. Juni werden viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen bleiben. Auch die hessischen Apotheken schließen an diesem Tag und erklären den 14. Juni zum landesweiten Protesttag, den die deutschen Apothekerverbände und Apothekerkammern im Schulterschluss unter dem Dach der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.) initiieren. HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth hat heute in Offenbach am Main zu einer möglichst flächendeckenden Beteiligung an den eintägigen Apothekenschließungen aufgerufen: „Wir fordern alle hessischen Apotheken auf, sich an dem bundesweiten Protesttag zu beteiligen“. Die Arzneimittelversorgung bleibt am 14. Juni aufrechterhalten – allerdings nur über die Notdienstapotheken. Die Apothekerschaft reagiert damit auf gesundheitspolitische Entscheidungen der Bundesregierung.   „Für unseren Berufsstand steht fest: Die Bundesregierung hat diesen Protesttag provoziert“, erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in Berlin. Sie betonte: „Lieferengpässe, Personalnot und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung… Weil die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben immer wieder die Probleme der öffentlichen Apotheken übergeht, destabilisiert sie die Arzneimittelversorgung in Deutschland. Seit Monaten weisen wir in persönlichen Gesprächen, Interviews und PR-Kampagnen auf die brisante Lage hin. Die Apothekenteams retten jeden Tag Leben, in dem sie alternative Präparate für nicht verfügbare Arzneimittel beschaffen. Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln über die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, wird sie geschwächt. Jeden Tag müssen Apotheken schließen. Hochschulabsolventinnen und -absolventen unseres Faches können sich immer seltener den Gang in die Selbständigkeit vorstellen, vor allem, weil die wirtschaftliche Perspektive fehlt. Darauf müssen wir aufmerksam machen.“   Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sagte: „Trotz steigender Kosten und der Inflationsentwicklung haben die Apotheken in den vergangenen zehn Jahren keine Honoraranpassung erhalten. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen die Bevölkerung und die Politik dringend auf unsere schwierige Lage hinweisen. Ich fordere daher alle Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich am bundesweiten Protesttag, dem 14. Juni, zu beteiligen. Kommen Sie mit Ihren Patientinnen und Patienten ins Gespräch, erklären Sie, warum der Protest aller Apotheken die einzige Möglichkeit ist, uns gegenüber der Politik nachhaltig Gehör zu verschaffen. Wir müssen der Gesellschaft zeigen, wie groß die Bedeutung der Apotheken für die Versorgung ist und wie dramatisch es wäre, wenn noch mehr Apotheken als verlässliche, soziale Anlaufstellen vor Ort für immer verschwinden würden.“

Dieser Seiteninhalt wurde erstellt am 31.01.2023 . Letzte Änderung am 19.04.2023.