Pressemitteilungen

Aktuelles vom Hessischen Apothekerverband e.V.

Hier finden Sie chronologisch geordnet die Pressemitteilungen des Hessischen Apothekerverbandes e.V.  Wenn Sie in unseren Presseverteiler aufgenommen werden möchten, senden Sie uns Ihre Kontaktdaten an a.schopbach@h-a-v.de

Freitag, 25.10.2024
Offenbach am Main
HAV ruft zu Teilnahme an Demonstration in Hannover am 6. November auf
Am Mittwoch, 6. November 2024, protestieren in Hannover die niedersächsischen Apotheken für eine bessere Arzneimittelversorgung. Apothekerinnen und Apotheker kommen mit ihren Teams zu einer Kundgebung um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) zusammen, um für die Stärkung der Apotheken vor Ort und den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung durch Apotheken für die Bevölkerung zu kämpfen. Als Redner haben unter anderem Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung; Konstantin Kuhle, Landesvorsitzender der FDP Niedersachsen und stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion; Eike Holsten, Mitglied des Niedersächsischen Landtages (CDU) und Mitglied des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung; sowie Christan Burgdorf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Niedersächsischer Apotheken e.V. zugesagt.   Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt diese Demonstration und ruft interessierte hessische Apothekerinnen und Apotheker sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen. HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth: „Im November droht ein weiterer Vorstoß durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG), seine unsäglichen Apothekenreformpläne durch das Bundeskabinett beschließen zu lassen. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass die Apothekenteams in der gesamten Bundesrepublik weiter geschlossen und deutlich zeigen, dass sie sich gegen diese Reform, die unter anderem ‚Apotheken ohne Apotheker‘ vorsieht, zur Wehr setzen.“   Vollumfänglich teilt die Hessische Apothekerschaft den Aufruf der niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen, den deren Vorsitzender Berend Groeneveld am heutigen Freitagvormittag in Hannover auf den Punkt gebracht hat: „Am 6. November protestieren wir auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort. Gründe des Protests der Apothekerinnen und Apotheker sind nach wie vor die Einsparungen der Bundesregierung zu Lasten der Apotheken sowie das seit über zehn Jahren stagnierende Apothekenhonorar bei stark gestiegenen Kosten. Zudem sind die Apotheken bundesweit immer noch mit Lieferengpässen und einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert. Des Weiteren gefährden die aktuellen Pläne des BMG, das Apothekenhonorar innerhalb des Apothekensystems umverteilen zu wollen sowie die Einführung von Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker ein großes Risiko für die Gesundheitsversorgung. Das Gesundheitssystem ist chronisch unterfinanziert, ganz besonders der Bereich der Apotheken. Die Apotheken brauchen jetzt eine finanzielle Stärkung in Form einer Erhöhung und Dynamisierung des Apothekenhonorars. Wird die Politik nicht in dieser Form tätig, beschleunigt sie weiter den Apothekenrückgang und forciert bewusst eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Das können und werden wir nicht zulassen! Patientinnen und Patienten wollen auch weiterhin schnell zu erreichende, kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner – am Wochenende und an Feiertagen. Die Bundesregierung sollte sich bei ihren Plänen an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und an dem Versorgungsalltag orientieren. Und dafür kämpfen wir!“   Der HAV organisiert wieder kostenlose Mitfahrmöglichkeiten zu der Kundgebung in Hannover. Aktuell plant der Verband einen Sonderbus von Kassel aus und Gruppenfahrten mit der Deutschen Bahn. Interessenten melden sich bitte umgehend - spätestens bis Mittwoch, 30. Oktober - per E-Mail an bustransfer@h-a-v.de. Weitere Details kommuniziert der HAV, sobald die genaue Teilnehmerzahl feststeht.   HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth fordert abschließend, dass sich auch die anderen Landesverbände und Landesapothekerkammern sowie die ABDA diesem wichtigen Protest am 6. November in Hannover anschließen.
Dienstag, 22.10.2024
Offenbach am Main
Deutscher Apothekerverband sucht innovative Apothekenprojekte
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) schreibt ab sofort den Deutschen Apotheken-Award (DAA) 2025 aus. Mit dem Preis würdigt der Verband zum fünften Mal seit 2015 das herausragende Engagement von Apotheken, die sich mit ihren Projekten vor Ort besonders kreativ und innovativ auf die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten einstellen. Bewerben können sich Apotheken allein oder gemeinsam mit Kooperationspartnern aus anderen Bereichen, wie z.B. aus der Patienten-Selbsthilfe. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Februar 2025, die Preisverleihung findet am 14. Mai 2025 im Rahmen des DAV-Wirtschaftsforums in Berlin statt. Der erste Preis ist mit 4.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 2.000 Euro und der dritte Preis mit 1.000 Euro. Über die Preisvergabe entscheidet eine fachkundige, neutrale Jury.   „Das Engagement, die Kreativität und die Innovationskraft vieler Apotheken sind bemerkenswert, werden aber oft nur von den jeweils betroffenen Patientinnen und Patienten vor Ort wahrgenommen und wertgeschätzt“, sagt DAV-Patientenbeauftragter Berend Groeneveld. „Mit dem Deutschen Apotheken-Award möchten wir diesen lokalen Projekten eine bundesweite Bühne bieten – und damit auch einer breiten Öffentlichkeit zeigen, mit wieviel Herzblut und Fachkompetenz sich die Apotheken für die Belange ihrer Patientinnen und Patienten einsetzen. Ob Pandemie oder Lieferengpässe, ob Selbsthilfe oder Digitalisierung, ob Prävention oder Impfungen – die Apothekerinnen und Apotheker beweisen tagtäglich, mit wie viel Ideenreichtum und Pragmatismus sie Verantwortung für die Versorgung der Menschen übernehmen. Mit dem Deutschen Apotheken-Award 2025 wirft der Deutsche Apothekerverband erneut ein Schlaglicht auf innovative Projekte herausragender Apotheken.“   Weitere Informationen finden Interessierte auf www.deutscher-apotheken-award.de
Donnerstag, 12.09.2024
Offenbach am Main
Hessische Apotheker schlagen Alarm: ALBVVG wirkt nicht, Politik muss umgehend nachbessern!
„Die öffentlichen Apotheken können wegen massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem hoheitlichen Auftrag nachkommen, die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln zu versorgen.“ Mit diesem Alarmruf hat Vorsitzender Holger Seyfarth, Apotheker aus Frankfurt am Main, heute in der Jahreshauptversammlung des Hessischen Apothekerverbandes die anhaltende kritische Versorgungssituation bei lebenswichtigen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Fokus gerückt. „Die Konsequenzen für die Patientenversorgung sind gravierend, die Verantwortung für diese unhaltbare Situation liegt bei der Politik“, betonte der Verbandschef und formulierte drei umgehend umzusetzende Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium (BMG), die der HAV Anfang der Woche auch an das BMG adressiert hat. Die klare Botschaft an die Verantwortlichen im Ministerium: „Wir fordern Sie eindringlich auf, unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“.   Hintergrund sind die seit Jahren anhaltenden Lieferengpässe bei hunderten von Medikamenten, darunter Insuline, Antibiotika und Krebsmedikamente. „Wir hörten in den letzten 24 Monaten immer nur Lippenbekenntnisse aus Berlin, doch die Situation verschärft sich zusehends“, betonte Holger Seyfarth in der heutigen Verbandsversammlung. Deshalb unterbreite die hessische Apothekerschaft eigene Vorschläge auf Basis ihrer Expertise und fordere ein umgehendes Ende des Preisdiktats bei Rabattverträgen zwischen Herstellern und Krankenkassen, die bislang so gestaltet sind, dass vordergründig der günstigste Preis, nicht aber die Versorgung mit Arzneimitteln in ausreichender Menge an oberster Stelle steht. Zudem fordert der HAV ein staatlich überwachtes System zur frühzeitigen Erkennung von Liefergenpässen sowie umfangreiche logistische und finanzielle Unterstützung bei der Bevorratung von kritischen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Apotheken vor Ort. Nachfolgend das Schreiben des Hessischen Apothekerverbandes an die Verantwortlichen des Bundesgesundheitsministeriums im Wortlaut:   Sehr geehrte Damen und Herren, als Hessischer Apothekerverband wenden wir uns mit größter Dringlichkeit an Sie, um auf einen immer noch bestehenden schwerwiegenden Missstand aufmerksam zu machen, der die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in unserem Land gefährdet. Die Apotheken sind durch ihren hoheitlichen Auftrag verpflichtet, die Menschen mit den notwendigen Arzneimitteln zu versorgen. Doch die Realität zeigt, dass wir diesem Auftrag aufgrund massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen können. Die Versorgungssituation ist kritisch – Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten, insbesondere verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, sind nach wie vor an der Tagesordnung. Unsere Apotheken stehen täglich vor der Herausforderung, Patienten die benötigten Arzneimittel nicht mehr rechtzeitig oder gar nicht mehr bereitstellen zu können. Die Konsequenzen für die Patientenversorgung sind gravierend, und die Verantwortung für diese unhaltbare Situation liegt bei der Politik. Wir fordern Sie eindringlich auf, unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen! Die Krankenkassen müssen verpflichtet werden, ihre Rabattverträge so zu gestalten, dass Versorgungssicherheit an oberster Stelle steht. Es darf nicht länger ausschließlich der günstigste Preis entscheidend sein, sondern auch die Verfügbarkeit der Medikamente. Eine Mindestbevorratung und eine Diversifizierung der Lieferanten müssen in allen Rabattverträgen zwingend berücksichtigt werden.Die Transparenz der Lieferketten muss erhöht werden. Ein staatlich überwachtes System zur frühzeitigen Erkennung von Engpässen ist unabdingbar. Die aktuellen Lagerbestände wichtiger Arzneimittel müssen für die relevanten Marktteilnehmer einsehbar sein, um bei drohenden Engpässen sofort reagieren zu können.Apotheken müssen in die Lage versetzt werden, strategische Vorräte anzulegen, insbesondere bei kritischen, verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Es ist Aufgabe des Staates, hier finanzielle Unterstützung zu leisten und geeignete gesetzliche Regelungen zu schaffen, damit Apotheken ihrer Verantwortung nachkommen können.  Es ist völlig inakzeptabel, dass die Menschen in unserem Land nicht mit den notwendigen Medikamenten versorgt werden können. Die Politik ist hier in der Pflicht, umgehend geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Missstand zu beseitigen. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Gesundheitsversorgung durch politisches Versagen weiter ausgehöhlt wird. Handeln Sie jetzt, bevor es zu spät ist! Vielen Dank für eine Eingangsbestätigung dieser Mail und einer kurzen Antwort, wie es jetzt weitergeht. Mit besorgten und dringenden Grüßen, Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes
Donnerstag, 22.08.2024
Offenbach am Main
Kabinett vertagt Apothekenreform - HAV-Vorsitzender ruft zu Teilnahme an Kundgebung in Erfurt auf
Erneut hat das Bundeskabinett heute eine Entscheidung über die umstrittene Apothekenreform vertagt und die parteiübergreifend auf immer größere Kritik stoßenden Pläne von der Tagesordnung genommen. „Die regierungsinternen Beratungen dauern noch an“, hieß es dazu heute Nachmittag aus dem Bundesgesundheitsministerium. Es bestehe weiter ein Interesse daran, dass diese schnellstmöglich abgeschlossen würden. Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) Holger Seyfarth hat dazu heute betont: „Damit liegen nun entscheidende Wochen vor uns als Apothekerschaft. Gerade jetzt dürfen wir nicht nachlassen und werden unsere klare Linie gegen die Lauterbach’schen Pläne politisch und öffentlich mit Nachdruck weiterverfolgen. Denn unsere gemeinsamen Protestmaßnahmen, unsere zentralen Kundgebungen in Frankfurt und Wiesbaden, unsere politischen Gespräche und unsere Petition zeigen Wirkung. Die aktuellen Entwicklungen bestärken uns, diesen Weg entschlossen weiter zu gehen.“   Nächste wichtige Gelegenheit dazu ist die Kundgebung des Thüringer Apothekerverbandes (THAV) am Mittwoch, 28. August, 15 Uhr, in Erfurt, zu der kostenlose Shuttle-Busse aus Hessen fahren. Der HAV unterstützt diese Kundgebung und bittet alle hessischen Apothekenteams, sich bis Ende dieser Woche unter der E-Mail-Adresse bustransfer@h-a-v.de anzumelden. Besonders vor dem Hintergrund der heutigen Ereignisse in Berlin betont Holger Seyfarth: „Lassen Sie uns gerade jetzt in dieser hochsensiblen Phase gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Thüringen ein weiteres deutliches Zeichen setzen, dass wir die sich abzeichnende Apothekenreform in dieser Form grundlegend ablehnen!“   Die vom HAV organisierten kostenlosen Shuttle-Busse starten zu den nachfolgenden Abfahrtszeiten nach Erfurt:    ·       Frankfurt, ZOB, Stuttgarter Straße 26: 11 Uhr ·       Gießen, Busbahnhof, Liebigstraße 8: 11.30 Uhr ·       Marburg, Busbahnhof, Krummbogen 100: 11.30 Uhr ·       Fulda, Busbahnhof, Am Bahnhof 3: 12 Uhr ·       Kassel, Busbahnhof Wilhelmshöhe: 12.30 Uhr   Die Rückfahrt ist direkt nach Ende der Kundgebung zwischen 17 und 17.30 Uhr geplant.   Weiter fortführen wird der HAV auch seine Petition gegen die geplante Apothekenreform (www.openpetition.de/apothekenreform). Sie wurde binnen weniger Wochen bereits von über 110.000 Patientinnen und Patienten unterzeichnet. Apotheken in der gesamten Bundesrepublik beteiligen sich mittlerweile an dieser Unterschriftensammlung - und täglich wächst die Zahl der Unterstützenden.
Donnerstag, 25.07.2024
Offenbach am Main
Hessischer Apothekerverband und Bundesverband PTA engagieren sich gemeinsam gegen die umstrittene Apothekenreform und wollen dem Fachkräftemangel gemeinsam entgegentreten
Kräfte bündeln und gemeinsam für die nachhaltige Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken streiten: Getragen von diesem Gedanken trafen sich jetzt die Spitzen des Bundesverbandes PTA (BVpta) und des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) zu einem intensiven Austausch in Offenbach am Main. Die umstrittenen Pläne für die Apothekenreform waren dabei genauso Thema wie der Nachwuchskräftemangel, Möglichkeiten zur Aufwertung der PTA-Ausbildung und die Etablierung neuer Ausbildungswege. „Wir sitzen alle in einem Boot“, stimmten BVpta-Bundesvorsitzende Anja Zierath und HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth überein, dass gerade auch in den aktuell schwierigen Zeiten der Schulterschluss in den Apothekenteams und die gegenseitige Wertschätzung unabdingbar sind, um die Apotheken vor Ort zu stärken und für die Patientinnen und Patienten zukunftssicher aufzustellen.   „Eigenverantwortung ja, Apotheke light nein“, machte Anja Zierath deutlich, dass Ihr Verband die geplanten Apotheken ohne Apotheker strikt ablehnt. Sie präsentierte eine aktuelle Umfrage ihres Verbandes, in der die überwältigende Mehrheit der befragten PTA diese Scheinapotheken ablehnt. Die Bundesvorsitzende betonte: „Apotheke ohne Betäubungsmittel, ohne Rezeptur, ohne Pharmazeutische Dienstleistungen ist keine Apotheke mehr“. Gleichwohl wünschen sich PTA mehr Eigenverantwortung, beispielsweise bei den Pharmazeutischen Dienstleistungen. Anja Zierath: „Wir können Rezeptur, wir können Beratung. Da spricht also gar nichts dagegen“.   Holger Seyfarth berichtete von den intensiven Bemühungen gemeinsam mit der neuen Hessischen Landesregierung weitere PTA-Schulen in Hessen zu schaffen: „Das ist Inhalt des Koalitionsvertrages und wir sind hier auf einem sehr guten Weg.“ Er skizzierte zudem die Maßnahmen des HAV gegen die umstrittene Apothekenreform, die sich in den vergangenen Monaten von politischen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene über Protestmaßnahmen und Kundgebungen bis hin zur laufenden Petition Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine „Apotheken ohne Apotheker“! - Online-Petition (openpetition.de) erstrecken, die aktuell bereits rund 80.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben haben.   Der BVpta unterstützt diese Resolution. Anja Zierath ruft ihre Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sie zu unterzeichnen und die Unterschriftenlisten auch in den Apotheken auszulegen. Zudem unterstützen HAV und BVpta die Protestkundgebungen des Thüringer Apothekerverbandes (THAV) und des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV) am 28. August in Erfurt und Dresden. Dafür organisiert der HAV kostenlose Shuttlebusse; Anja Zierath und Holger Seyfarth werden auch selbst vor Ort in Erfurt sein.   Dem jüngsten Gespräch, an dem auch der stellvertretende HAV-Vorsitzende Dr. Guido Kruse sowie die beiden Geschäftsführerinnen Bettina Schwarz (BVpta) und Berit Gritzka (HAV) teilnahmen, sollen weitere folgen. „Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Initiativen zur Stärkung der PTA und selbstverständlich zum Erhalt der Apotheke vor Ort“, resümierten Anja Zierath und Holger Seyfarth abschließend.
Mittwoch, 24.07.2024
Offenbach am Main
Hessische Apothekerschaft unterstützt Großkundgebung in Erfurt am 28. August
Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Protestkundgebungen gegen die umstrittene Apothekenreform, zu denen der Thüringer Apothekerverband (THAV) und der Sächsische Apothekerverband (SAV) am 28. August in Erfurt und Dresden aufrufen. Deshalb mobilisiert der HAV die hessische Apothekerschaft zur Teilnahme an der Kundgebung in Erfurt, die am 28. August um 15 Uhr beginnt. Der HAV organisiert für die hessischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlose Shuttlebusse, die in den nachfolgenden Städten abfahren:    ·       Frankfurt: 11 Uhr ·       Gießen: 11.30 Uhr ·       Marburg: 11.30 Uhr ·       Fulda: 12 Uhr ·       Kassel: 12.30 Uhr   Die Rückfahrt ist direkt nach Ende der Kundgebung zwischen 17.30 und 18.00 Uhr geplant. Eine Anmeldung unter bustransfer@h-a-v.de ist zwingend erforderlich.   Ausdrücklich ruft der HAV am 28. August nicht zu erneuten Apothekenschließungen in Hessen auf.   „In diesen Wochen geht es im Sinne der Bürgerinnen und Bürger einzig um die Frage, ob wir die bewährte wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken bewahren und nachhaltig stärken, oder ob wir den vom Bundesgesundheitsministerium angestrebten radikalen Systemwechsel zu Lasten der Patientensicherheit einläuten“, betont HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth. Nach den Protestmaßnahmen in Hessen, an denen sich in den vergangenen Wochen die überwältigende Mehrheit der hessischen Apothekerschaft beteiligte, sei es ein starkes Zeichen, dass nun auch Thüringen und Sachsen wenige Tage vor den Landtagswahlen ihre Ablehnung der Apothekenreform mit zwei Großkundgebungen klar und deutlich zum Ausdruck bringen. „Wir stehen da ohne Wenn und Aber solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Thüringen und Sachsen zusammen und unterstützen sie mit allen Kräften“, kündigt der HAV-Vorsitzende an.   Der Hessische Apothekerverband hatte kurz nach Bekanntwerden des Gesetzesentwurfes für die umstrittene Reform vor wenigen Wochen zu einem zweitätigen Streik aufgerufen, an dem sich rund 90 Prozent der hessischen Apotheken beteiligten. Zudem startete er Anfang Juli auf der Plattform OpenPetition die Resolution: „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine ‚Apotheken ohne Apotheker‘!“, die bislang bundesweit rund 75.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben haben. Auf Einladung der CDU-Fraktionsvorsitzenden Ines Claus hatte Holger Seyfarth wenige Tage später den 52 hessischen CDU-Landtagsabgeordneten im Beisein von Ministerpräsiden Boris Rhein und Gesundheitsministerin Diana Stolz die desaströsen Auswirkungen des Reformvorhabens skizziert. In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause sprachen sich in einer Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag alle Fraktionen für die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken vor Ort aus und kündigten an, ihren Unmut über das Reformvorhaben nach Berlin zu tragen.    In unmittelbarer Folge verabschiedete die Bundesregierung die umstrittene Gesetzesvorlage nicht in ihrer Sitzung am 17. Juli, wie es zunächst vom Bundesgesundheitsministerium geplant war. Stattdessen plant das Minsterium einen erneuten Anlauf in der Kabinettssitzung am 21. August. Holger Seyfarth betont: „Vorausschauend ist es nun wichtig, im Dialog mit den verantwortlichen Politikern und Ministerien auf Augenhöhe Vorschläge zu diskutieren, um am Ende eine Apothekenreform zu realisieren, die diesen Namen auch verdient. Das heißt, sie muss gleichermaßen sowohl die wohnortnahe Arzneimittelversorgung als auch die Patientensicherheit mit dem Apotheker samt seiner pharmazeutischen Kompetenz als letzte Kontrollinstanz direkt an den Menschen sicherstellen“. Um parteiübergreifend den Politikerinnen und Politikern den Rücken zu stärken, die sich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger für eine Stärkung der vorhandenen Strukturen einsetzen, seien Protestkundgebungen und Maßnahmen wie die Petition des HAV von immenser Bedeutung. Deshalb wirbt der HAV auch um eine weitere rege Beteiligung an seiner Resolution, die online unter www.openpetition.de/petition/online/gegen-das-geplante-apothekenreformgesetz-keine-apotheken-ohne-apotheker unterschrieben werden kann. „Wir streiten weiter für die sichere Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln durch die öffentliche Apotheke und beenden diesen Kampf erst dann, wenn dieses Ziel erreicht ist“, so Holger Seyfarth abschließend.
Dienstag, 16.07.2024
Offenbach am Main
Aufbaustudium „Betriebswirt*in für die Pharmazie“ macht Apotheker*innen fit für fundiertes unternehmerisches Handeln
Die Anforderungen an den Beruf des Apothekers wandeln sich stark: Umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse gewinnen neben der pharmazeutischen Kompetenz immer entscheidendere Bedeutung. Alle zeitgemäßen Qualifikationen für diese Entwicklung vermittelt der Studiengang „Betriebswirt*in für die Pharmazie“, den der Hessische Apothekerverband e.V. seit vielen Jahren über seine Wirtschaftsakademie Deutscher Apotheker (WDA) in Bayreuth anbietet. Der nächste Studiengang beginnt mit dem kommenden Wintersemester am 4. November 2024, Anmeldungen sind ab sofort bei der WDA möglich.     Renommierte Dozentinnen und Dozenten machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des berufsbegleitenden Studiums „Betriebswirt*in für die Pharmazie“ fit für fundiertes unternehmerisches Handeln in einem sich stetig ändernden Marktumfeld: Wissenschaftler, Experten und Praktiker lehren sowohl die fundierten ökonomischen Grundlagen rund um die Apotheke als auch die wesentlichen Elemente und Funktionszusammenhänge im Gesundheitswesen. Zu den praxisbezogenen Studieninhalten mit zahlreichen Beispielen aus dem beruflichen Alltag zählen Marketing, Apotheken-BWL und -VWL, Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie, Buchhaltung, Bilanzwesen, Mitarbeiterführung und Digitalisierung im Gesundheitswesen.      Der etablierte Studiengang der WDA gilt seit vielen Jahren als wertvolle Ergänzung des Pharmaziestudiums und eröffnet zusätzliche Chancen für eine Laufbahn auch außerhalb der Apotheke. Dafür stehen Lehrende und Studieninhalte, die kontinuierlich eine Aktualisierung aufgrund aktueller Gegebenheiten erfahren. Die Absolventinnen und Absolventen des Aufbaustudiengangs erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Diplom und erfüllen damit die Voraussetzung für eine Zulassung zum MBA-Semester „Health Care Management“.     Weitere Informationen erhalten Interessierte online unter www.wda-akademie.de, per Mail an info@wda-akademie.de oder telefonisch beim Hessischen Apothekerverband, Tel. 069-792 005 0.
Freitag, 12.07.2024
Offenbach am Main
Apothekenreform fliegt von Kabinetts-Tagesordnung - HAV-Chef: „Ein Erfolg unseres hessischen Weges“
Übereinstimmend berichten verschiedene Medien seit heute Nachmittag, dass die umstrittene Apothekenreform nicht mehr wie bislang geplant auf den Tagesordnungen der Juli-Sitzungen der Bundesregierung steht. Dazu stellt HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth fest: „Wenn dem so ist, bewahrheitet sich, wofür wir als Hessischer Apothekerverband gemeinsam mit unseren Mitgliedern in den letzten Wochen hart gekämpft haben und wofür sich in den letzten 48 Stunden in unseren Gesprächen mit maßgeblichen Politikern auf Landes- und Bundesebene die Hinweise verdichteten: Es besteht parteiübergreifend große Übereinstimmung mit unserer Kritik an dem unausgegorenen Reformvorhaben aus dem Bundesgesundheitsministerium, das die wohnortnahe Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger massiv schwächt und mit den so genannten ‚Apotheken ohne Apothekern‘ die Patientensicherheit erheblich gefährdet.“   Der Hessische Apothekerverband (HAV) hatte kurz nach Bekanntwerden des Gesetzesentwurfes für die umstrittene Reform vor wenigen Wochen zu einem zweitätigen Streik aufgerufen, an dem sich rund 90 Prozent der hessischen Apotheken beteiligten. Zudem startete er vor wenigen Tagen auf der Plattform OpenPetition die Resolution: „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine ‚Apotheken ohne Apotheker‘!“, die bislang bundesweit rund 60.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben haben. Auf Einladung der CDU-Fraktionsvorsitzenden Ines Claus hatte Holger Seyfarth vergangene Woche den 52 CDU-Landtagsabgeordneten im Beisein von Ministerpräsiden Boris Rhein und Gesundheitsministerin Diana Stolz die desaströsen Auswirkungen des Reformvorhabens skizziert. Am gestrigen Donnerstag sprachen sich in einer Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag alle Fraktionen für die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken vor Ort aus und kündigten an, ihren Unmut über das Reformvorhaben nach Berlin zu tragen.    „Dass das Reformvorhaben nun offenkundig erst einmal vom Kabinettstisch ist, ist der Erfolg unseres hessischen Weges, des Zusammenhaltes und Engagements unserer Mitglieder, des positiv-konstruktiven Miteinanders über Parteigrenzen hinweg und unserer klaren politischen, internen und externen Kommunikation“, betont Holger Seyfarth. Ganz besonders dankt er den hessischen Apothekenteams für ihre Streikbereitschaft und ihr Engagement für die Resolution, den hessischen Parteien sowie den Landesverbänden und Apothekerkammern, die sich in den vergangenen Wochen der Kampagne des HAV angeschlossen haben. Ebenso den Apo-Tigern, Ariel Wagner und seiner "Mission Apotheke vor Ort" sowie vielen anderen Unterstützern. „Es war gut und wichtig, dass wir auch die Kolleginnen und Kollegen in den anderen Bundesländern von unserer klugen und überlegten Strategie überzeugen konnten“, so Seyfarth.   Der HAV-Vorsitzende betont: „Vorausschauend ist es nun wichtig, im Dialog mit den verantwortlichen Politikern und Ministerien auf Augenhöhe Vorschläge zu diskutieren, um am Ende eine Apothekenreform zu realisieren, die diesen Namen auch verdient. Das heißt, sie muss gleichermaßen sowohl die wohnortnahe Arzneimittelversorgung als auch die Patientensicherheit mit dem Apotheker samt seiner pharmazeutischen Kompetenz als letzte Kontrollinstanz direkt an den Menschen sicherstellen“.   Der HAV wird in den kommenden Wochen und Monaten seine politischen Gespräche fortsetzen und auch seine Resolution weiterführen, die online unter www.openpetition.de/petition/online/gegen-das-geplante-apothekenreformgesetz-keine-apotheken-ohne-apotheker unterschrieben werden kann. „Wir streiten weiter für die sichere Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln durch die öffentliche Apotheke und beenden diesen Kampf erst dann, wenn dieses Ziel erreicht ist“, betont Holger Seyfarth abschließend.
Mittwoch, 10.07.2024
Offenbach am Main
Am Donnerstag, 11. Juli 2024: Aktuelle Stunde zur umstrittenen Apothekenreform im Hessischen Landtag
Die umstrittene Apothekenreform aus dem Bundesgesundheitsministerium wird am morgigen Donnerstag, 11. Juli, auf Antrag der CDU-Fraktion noch vor der Sommerpause und somit noch vor dem in wenigen Tagen geplanten Beschluss der Bundesregierung Thema einer Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag. In einem Schreiben an den HAV-Vorsitzenden Holger Seyfarth im Nachgang zum Austausch der Hessischen Apothekerschaft mit der CDU-Landtagsfraktion und Ministerpräsident Boris Rhein vergangene Woche bekräftigt die Fraktionsvorsitzende Ines Claus: „Ich spreche mich gegen die Abkehr von inhabergeführten Apotheken aus. Ich spreche mich gegen die Schwächung der freien Berufe aus. Ich spreche mich gegen diesen Referentenentwurf aus.“   Zudem geht Ines Claus in ihrem Schreiben unter Bezug auf Gutachten des ehemaligen Richters am Bundesverfassungsgericht, Prof. Dr. Udo Di Fabio, und von Prof. Dr. Stephan Rixen auf die mögliche Verfassungswidrigkeit des Referentenentwurfs zur geplanten Reform ein. In ihrem Schreiben betont sie auch mit Blick auf den in Berlin geplanten Kabinettsbeschluss zum umstrittenen Reformvorhaben am 17. Juli: „Das werden wir so nicht stehen lassen, deswegen haben wir auch in der kommenden Plenarsitzung eine Aktuelle Stunde zum Thema ‚Hessen steht an der Seite der Apotheken - Pharmazeutische Versorgung ist ein Grundbedürfnis‘ beantragt.“   Die Aktuelle Stunden können Interessierte live unter https://hessischer-landtag.de/livestream verfolgen.   Der Hessische Apothekerverband (HAV) fordert die Bundesregierung in Anknüpfung an seine jüngsten Protesttage seit dem 1. Juli in einer Online-Resolution dazu auf, in der entscheidenden Kabinettsitzung - voraussichtlich am 17. Juli 2024 - die umstrittenen Pläne aus dem Gesundheitsministerium zurückzuweisen. Zudem soll sich das Bundeskabinett für Überarbeitungen des Gesetzesentwurfs aussprechen, die sowohl die Patientensicherheit als auch die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken gleichermaßen berücksichtigen. Aktuell haben bereits rund 50.000 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben. Die Resolution kann online unter www.openpetition.de/petition/online/gegen-das-geplante-apothekenreformgesetz-keine-apotheken-ohne-apotheker unterschrieben werden. Patientinnen und Patienten, die sich für die Stärkung ihrer Apotheke einsetzen möchten, finden zudem entsprechende Unterschriftenlisten in ihrer Stammapotheke.
Freitag, 05.07.2024
Offenbach am Main
Über 30.000 Unterschriften gegen umstrittene Reformpläne aus dem Bundesgesundheitsministerium binnen weniger Tage
Bereits über 30.000 Menschen in der Bundesrepublik fordern die Bundesregierung mit ihrer Unterschrift dazu auf, in der entscheidenden Kabinettsitzung am 17. Juli 2024 die umstrittene Apothekenreform aus dem Bundesgesundheitsministerium zurückzuweisen. Und stündlich werden es mehr Bürgerinnen und Bürger, die unter www.openpetition.de/apothekenreform dafür unterzeichnen, dass sich das Bundeskabinett für deutliche Überarbeitungen des Gesetzesentwurfs ausspricht, die sowohl die Patientensicherheit als auch die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken gleichermaßen berücksichtigen. Der Hessische Apothekerverband (HAV) hatte die Resolution am 1. Juli gestartet, mittlerweile haben sich zahlreiche Landesapothekerverbände und Kammern angeschlossen. In vielen öffentlichen Apotheken liegen zudem entsprechende Unterschriftenlisten aus.   Rückendeckung bekam die Apothekerschaft diese Woche unter anderem erneut von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und der hessischen CDU, die die Apothekenreform ablehnt und diese Ablehnung nach Berlin tragen will. Am heutigen Freitag wurde zudem ein Gutachten des Kölner Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Stephan Rixen bekannt, laut dem Teile der geplanten Reform verfassungswidrig sind. Rixen ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Staatsrecht und Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Universität zu Köln und dort Leiter der Forschungsstelle für das Recht des Gesundheitswesens.   „Ich bin überwältigt von der großen Resonanz auf unsere Unterschriftensammlung und dankbar für die hohe Solidarität der Patientinnen und Patienten. Sie haben erkannt, dass die vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Apotheken ohne Apotheker einen Systemwechsel bedeuten. Die Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass dieses unsägliche Reformvorhaben am Ende nicht die Gesundheit der Menschen und die Arzneimittelsicherheit stärkt, sondern Apotheken als vertraute Anlaufstelle mit kompetenter Beratung und umfassenden Gesundheitsdienstleistungen zu reinen Abgabestellen für Medikamente degradiert“, so HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth am Freitag in Wiesbaden. Die Resolution der Apothekerschaft sei auch deshalb so wichtig, weil sie allen Politikerinnen und Politikern - auch innerhalb der Ampelkoalition - den Rücken stärke, die sich gerade massiv für das Patientenwohl und gegen das umstrittene Reformvorhaben engagieren.   Dass binnen weniger Tage das interne Quorum der renommierten Plattform OpenPetition von 30.000 gültigen Unterschriften erreicht worden ist, ist ein wichtiger Meilenstein - denn auch das stärkt Bürgerschaft, Verbänden und Politik weiter den Rücken: OpenPetition wird nun bei allen Bundestagsabgeordneten Stellungnahmen zur geplanten Reform anfordern, die dann auch auf der Plattform veröffentlicht werden. „Wir sind gespannt, welches Meinungsbild aus dem Bundestag dann abgebildet wird“, freut sich Holger Seyfarth auf die Stellungnahmen der Abgeordneten.    Die Unterschriftensammlung läuft derweil ungebremst weiter; Patientinnen und Patienten, die lieber auf Papier unterschreiben möchten, finden entsprechende Unterschriftenlisten in den öffentlichen Apotheken in ganz Deutschland. „Wir sind gerade erst am Anfang unserer Bemühungen und Protestmaßnahmen, dieses Gesetzesvorhaben zu stoppen. Bereits nächste Woche stehen weitere Gespräche mit wichtigen Politikerinnen und Politikern auf Landes- und Bundesebene an. Die wachsende Anzahl von Unterschriften besorgter Bürgerinnen und Bürger nehmen wir als Rückenwind mit in diese wichtigen Treffen“, kündigt Holger Seyfarth an.   Die Resolution „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine Apotheken ohne Apotheker“ In der Resolution heißt es: „Voraussichtlich am 17. Juli 2024 beschließt die Bundesregierung über einen vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Entwurf einer Apothekenreform, der für die Menschen in der Bundesrepublik massive Einschnitte in der sicheren und flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die öffentliche Apotheke vor Ort mit sich bringt. So plant das BMG, künftig auf die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern in der Apotheke zu verzichten, Leistungen und Öffnungszeiten einzuschränken und das bewährte System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die aktuell noch rund 17.500 öffentlichen Apotheken einem radikalen Systemwechsel zu unterziehen.“ Das, so der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth, hat gravierende Auswirkungen auf die Patientensicherheit, eine funktionierende Arzneimitteltherapie und den Leistungsumfang durch die öffentlichen Apotheken. Wie diese Auswirkungen ganz konkret aussehen, steht ebenfalls in der Resolution an die Bundesregierung: Studierte Apothekerinnen und Apotheker mit ihrer pharmazeutischen Kompetenz für Beratungsleistungen und Kontrollfunktionen sollen künftig nur noch acht Stunden pro Woche in einer Apotheke anwesend sein müssen. Das Bundesgesundheitsministerium nimmt den Patientinnen und Patienten damit wertvolle, vertraute und kompetente Ansprechpartner für ihr höchstes Gut: ihre Gesundheit. Apothekenleistungen wie beispielsweise die Abgabe von starken Schmerzmitteln (Betäubungsmittel), das Erkennen von Einnahmeproblemen, Medikationsanalysen, die Herstellung von Arzneimitteln vor Ort (Rezepturen) oder Impfungen fallen in den Zeiten, in denen keine Apothekerin oder kein Apotheker anwesend ist, entweder komplett weg oder sind nur noch nach einer Terminvereinbarung erhältlich, um die sich die Patientinnen und Patienten künftig nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums offenkundig selbst kümmern müssen. Die Wegnahme der pharmazeutischen Kompetenz aus den Apothekenbetrieben wird dazu führen, dass die Apotheken vom kompetenten Gesundheitsdienstleister zur reinen Abgabestelle für Arzneimittel degradiert werden. Die bis heute hohe Qualität in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung, also die Daseinsfürsorge, wird somit als zweitrangig eingestuft. Die hochwertige und sichere Versorgung mit Medikamenten wird zugunsten der Ökonomisierung geopfert, weil die Inhaberinnen und Inhaber ihre Betriebe künftig maximal wirtschaftlich optimieren müssen. Auch für Menschen in strukturschwachen Regionen wird dieser Qualitätsverlust zur Gefahr, die schnell in einer Zwei-Klassen-Versorgung mündet. Das Apothekensterben wird sich noch weiter beschleunigen und sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen massiv zunehmen. Denn das Bundesgesundheitsministerium versäumt es, mit seinem Reformvorhaben endlich für eine nachhaltige wirtschaftliche Stärkung der öffentlichen Apotheken und deren gesetzlich verankertem Versorgungsauftrag zu sorgen.

Dieser Seiteninhalt wurde erstellt am 31.01.2023 . Letzte Änderung am 19.04.2023.