Hessische Apothekerschaft begrüßt klares Koalitions-Bekenntnis zur Sicherung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und Stärkung der Apotheken vor Ort
Offenbach am Main - Donnerstag, 14.12.2023

Der Hessische Apothekerverband (HAV) begrüßt das klare Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke vor Ort und zur Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung, das CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode festgeschrieben haben. Darin heißt es wörtlich: „Die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern sowie von angestellten Kräften ist unersetzbar, daher setzen wir auf inhabergeführte Apotheken vor Ort. Wir befürworten die Ausweitung von Ausbildungsstätten für PTAs, vor allem in Nordhessen.“ Zudem schreibt die neue Landesregierung unter Ministerpräsident Boris Rhein fest, sich auf Bundesebene für die Erhöhung der seit 20 Jahren trotz Inflation sowie gestiegener Personal- und Allgemeinkosten quasi unveränderten Apothekenvergütung einzusetzen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten durch die Apotheken vor Ort soll zudem unter anderem durch die Stärkung des Pharmastandortes Hessen verbessert werden. Wörtlich heißt es: „Die Versorgung mit Apotheken muss nachhaltig gewährleistet sein. Drohende Engpässe müssen schnell erkannt und diesen entgegengewirkt werden“.

Mit Blick auf den historischen Arzneimittelnotstand und die besorgniserregend ansteigende Zahl von Apothekenschließungen dankt HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth, Apotheker aus Frankfurt am Main, den Koalitionären für diese im Koalitionsvertrag klar festgeschriebenen Positionen, die auch den im Wahlkampf gemachten Zusagen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern entsprechen. Seyfarth betont: „Die aufgrund anhaltender Lieferengpässe und landauf, landab schließender Apotheken akut gefährdete Arzneimittelversorgung der Menschen in den Städten und Gemeinden kann nur mit einem Maßnahmenpaket gesichert werden, das die Kompetenz der öffentlichen Apotheken vor Ort stärkt und ihr Fortbestehen sichert“. Dazu zählten kurzfristig die Anpassung der trotz Inflation sowie gestiegener Personal- und Energiekosten seit 20 Jahren quasi unveränderten Apothekenvergütung, eine Verbesserung der Ausbildungssituation für Pharmazeutisch-Technische Angestellte (PTA) sowie ein nachhaltiges Gegensteuern bei den katastrophalen Lieferengpässen, von denen noch immer über 600 teils lebenswichtige Medikamente betroffen sind.

„Genau das haben die beiden großen hessischen Parteien erkannt und wollen unter der Führung von Ministerpräsident Boris Rhein entschlossen handeln“, konstatiert Holger Seyfarth, dessen Verband in den vergangenen Monaten mit drei großen landesweiten Protesttagen auf die besorgniserregenden Schieflagen in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung aufmerksam gemacht hatte. So schlossen die hessischen Apotheken am 14. Juni, am 2. Oktober und am 15. November flächendeckend, um für eine Stärkung der Apotheken vor Ort zu sensibilisieren. Bereits am 14. Juni sprach auch Ministerpräsident Boris Rhein auf der Zentralen Protestkundgebung der Hessischen Apothekerschaft und sagte seine Unterstützung zu. Den Apothekenprotesttag am 2. Oktober unterstützte er mit einer Solidaritätsnote. 

In zahlreichen Gesprächen mit Kommunal- und Landespolitikern sowie Landräten und Bürgermeistern aller demokratischen Parteien verdeutlichte die Hessische Apothekerschaft in diesem Jahr zudem den zeitnahen Handlungsbedarf zur Rettung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und bot ihre Expertise als Praktiker vor Ort an. „Wir freuen uns jetzt darauf, diesen Dialog fortzusetzen und gemeinsam mit der neuen hessischen Landesregierung zeitnah an einer nachhaltigen und deutlichen Verbesserung der Arzneimittelversorgung für die hessische Bevölkerung zu arbeiten“, betont Holger Seyfarth abschließend.

Dieser Seiteninhalt wurde erstellt am 14.12.2023. Letzte Änderung am 18.12.2023.